Erinnern lokal – wie kann ein dekolonisierender Erinnerungs-und Lernort aussehen? Ein Gespräch mit Laidlaw Peringanda
Vor 120 Jahren fand der Völkermord an den Herero und Namas im heutigen Namibia statt. Als deutsche Kolonie war die Ausdehnung der Herrschaftsbereiche ein wesentliches Ziel. Nachdem sowohl die Hereros als auch die Namas von der deutschen Kolonialmacht immer weiter von ihren Territorien und Gebieten vertrieben wurden, verbündeten sich beide Bevölkerungsgruppen und organisierten politische Aufstände. Auf Befehl des deutschen Generalleutnants Lothar von Trotha verloren schätzungsweise über 100.000 Hereros und Namas zwischen 1904 und 1908 ihr Leben.
Laidlaw Peringanda ist Künstler und postkolonialer Aktivist. Er ist Vorsitzender der Namibian Genocide Association sowie Gründer des Swakopmund Genocide Museum. Viele von Laidlaws Vorfahren wurden während des Völkermords von 1904-1908 getötet.
In einem Gespräch mit Peringanda am 27.11.24 beim ZeitZentrum für Zivilcourage wurde mit dem Publikum diskutiert, welche Möglichkeiten ein dekolonisierender Erinnerungs- und Lernort bieten kann. Folgende Fragen standen dabei im Fokus: Wie sieht die Erinnerungskultur in Namibia aus? Wie können wir in Hannover mit dem kolonialen Erbe umgehen? Und wie könnte eine internationale Zusammenarbeit aussehen, die gemeinsame Wege für das Erinnern schafft?
Diese Veranstaltung war eine Kooperation des ZeitZentrum Zivilcourage und dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover.
Mehr Informationen über:
- den Völkermord an den Herero und Nama unter https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Herero_und_Nama
- die Forderungen des Herero-Volkes: hier Beitrag von Deutschlandfunk Kuktur
- das Swakopmund Genocide Museum unter https://afrika.info/swakopmund-genocide-museum/